Wildsträucher für den Garten jetzt bestellen
Datum: | 06.02.2024 14:54 Uhr |
Ende: | 16.03.2024 14:54 Uhr |
Anmeldefrist | 01.03.2024 14:54 Uhr |
Ort: | NABU-Gelände Vahrer Feldweg 185 |
Information
(Bremen, den 6.2.24) Der Pfaffenhütchen-Harlekin muss in der Stadt schon ziemlich lange Strecken fliegen, um die richtige Nahrung für sich und erst recht für seine Raupen zu finden. Selten ist der gut getarnte Nachtfalter mit maximal drei Zentimeter Flügelspannweite zwar derzeit nicht, aber sehr spezialisiert, nämlich ausschließlich auf das Pfaffenhütchen. „Deshalb sind heimische Arten so wichtig“, erklärt Dorothee Meier vom NABU Bremen. Fast alle Tierarten würden nur Nahrungspflanzen annehmen, die sie kennen. Nicht alle seien so spezialisiert wie der Pfaffenhütchen-Harlekin, aber doch auf bestimmte Pflanzengruppen angewiesen. „Zwar lassen sich in Thujahecken und Co. oft Vögel und Tiere beobachten, aber wirklich leben können sie dort nicht“, macht die Biologin auf einen Trugschluss aufmerksam.
So sind viele Sandbienen auf den Pollen bestimmter Weidenarten wie Sal-Weide, Purpurweide und Grauweide angewiesen. Die Wildbienen zählen zu den ersten Bestäubern im Jahr und werden nicht mehr lange auf sich warten lassen. Eng wird das Nahrungsangebot auch im Sommer, wenn der Liguster blüht. Aber nicht nur Insekten profitieren von heimischen Wildgehölzen. So verteidigen manche Vögel regelrecht ihre Eberesche oder ihren Gewöhnlichen Schneeball, dessen Beeren bis lange in den Winter hängen. „Nur diese Früchte sind als Nahrungsquelle im genetischen oder tradierten Gedächtnis abgespeichert“, so Dorothee Meier weiter. Deshalb blieben andere wie die Beeren des Kirschlorbeers unberührt hängen bei gleichzeitig leerem Vogelmagen. Zudem sind die Früchte von Wildgehölzen auch für Kleinsäuger interessant. „Und für den Menschen ebenfalls“, betont die NABU-Gartenexpertin. Die Blüten des Holunders sind Grundlage für einen selbstgemachten Sirup, die Beeren bereichern Marmeladen. Aber auch sieben verschiedene Arten von Schmetterlingen bevorzugen den Schwarzen Holunder, 20 Arten von Schwebfliegen, 62 Vogel- und acht Säugetierarten wurden auf der heimischen Strauchart gezählt. „Es gibt für jeden Standort eine passende Strauchart“, betont Meier. Hinweise gibt die Tabelle zu Wildsträuchern, die auf der Internetseite des NABU Bremen heruntergeladen werden kann.
Der NABU hilft auch bei der Beschaffung. Bis zum 1. März kann bestellt werden. Die Abholung der Wildsträucher ist beim Sträuchermarkt am 16. März und danach zu den Öffnungszeiten im Vahrer Feldweg möglich, aber auch an der NABU-Geschäftsstelle Vegesack in der Reeder-Bischoff-Straße 34 sowie der Klimazone Findorff. Die wurzelnackten Sträucher kosten zwischen 2,50 und 4 Euro in der Sammelbestellung mit dem Formular auf der Internetseite des NABU Bremen. Mehr Interessantes vermitteln zudem die Vorträge „Wilde Sträucher für wilde Tiere“ an der VHS Ost am 15. Februar und an der VHS Nord am 29. Februar.