• Breite Schneise in Insektenschutzfläche gemäht 
• Stängel sind Überwinterungsplatz für Wildbienen
• Verwaltungsgericht fällte „weltfremde Entscheidung für die Reiterlobby“
• NABU fordert Auschluss des Galoppsports von der künftigen Nutzung

NABU 21 11 Zerstoerung Bluehflaeche1 (Bremen, den 08.11.21) Am kommenden Wochenende will der Bremer Rennverein acht Galopprennen auf der ehemaligen Galopprennbahn in Sebaldsbrück veranstalten. Das Bremer Verwaltungsgericht hatte den Tag ermöglicht, auch weil nach seiner Ansicht die anderen zwischenzeitlich begonnenen Nutzungen dadurch nicht gestört würden. Fassungslos berichtet nun der NABU von der großflächigen Zerstörung seiner angelegten Insektenschutzflächen durch den Rennverein. „Ich habe wirklich große Lust mit unserem Trecker mal vor dem Renntag das Geläuf kreativ umzugestalten“, schäumt der Geschäftsführer des NABU, Sönke Hofmann. Es geht um die Blühflächen auf der dem Geläuf benachbarten „Jagdbahn“. Im Frühjahr hatte Hofmann eigenhändig Blühmischungen und Hafer ausgesät. Ein buntes und summendes Blütenmeer auf über 1500 Quadratmetern blühte bis in den Oktober hinein. Für den Renntag war die Mahd eines schmalen Saums von maximal einem Meter Breite mit den Naturschützern abgesprochen, eine fünf Meter breite Schneise ist es nun geworden. Und das, obwohl die NABU-Zwischennutzung als Ausschlussflächen für den Renntag gekennzeichnet war. „Ich möchte gar nicht wissen, wieviele überwinternde Wildbienen dafür draufgegangen sind“, so Hofmann bitter, „hieran kann man sehr gut sehen, wie arrogant der Rennverein noch meint, die Rennbahn sei seine Fläche.“ Der NABU sieht den Gerichtsbeschluss als „weltfremde Entscheidung für die Reiterlobby“ an. „Da kann man mal sehen, wohin Einschätzungen ohne Ortskenntnis am grünen Tisch führen, genau davor haben wir gewarnt“, betont Hofmann. Schon das Zelt des gut funktionierenden Kunst- und Kulturprojekts Kuckuck habe dem Renntag weichen müssen. Nun also noch die bedenkenlose Zerstörung von gut 500 Quadratmetern Naturfläche. „Wir brauchen schnelle Entscheidungen und Klarheit für die künftigen Nutzungen“, fordert Sönke Hofmann von der Bürgerschaft, „und wir sollten rücksichtslose Nutzer, die sich derart disqualifizieren, auch konsequent nicht mehr berücksichtigen.“ Der Schaden an der Blühfläche sei nun da und für diesen Winter nicht mehr zu reparieren.

Siehe Video vom Aktionstag

NABU 21 11 Zerstoerung Bluehflaeche2

NABU 21 11 Zerstoerung Bluehflaeche3

Hauptmenü

Beliebteste Beiträge

Neueste Beiträge