Vahr und Karl-August Orf

Zur Gartenstadtidee gehörte auch eine konsequente Gestaltung der Grünräume. Der Gartenbauarchitekt Karl-August Orf entwarf für den flachen ehemaligen Acker eine leicht profilierte Parklandschaft, mit der die GEWOBA die Silbermedaille in einem bundesweiten Städtebauwettbewerb gewann.

Die Handschrift eines einzigen Mannes prägt bis heute die Garten- und Landschafts­gestaltung der gesamten Vahr: Karl-August Orf. Den Gärtner und Gartenarchitekten Orf hatte Ernst May im Jahr 1954 in seinen Planungsstab nach Hamburg geholt. Auch für Orfs Pläne spielte die Gliederung der Neuen Vahr in fünf Nachbarschaften eine zentrale Rolle. Er sollte eine Synthese zwischen „sozialem Grün" und „ästhetischem Grün“ finden. Insgesamt standen für die Grünflächengestaltung 5 Millionen D-Mark zur Verfügung, einschließlich der Kosten für die riesigen Bodenbewegungen und die Entwässerung.

Orf pflanzte nur einheimische Baum- und Strauch­arten. Mit dem bei den Ausschachtungsarbeiten angefallenen Bodenaushub modellierte er die Land­schaft.

Er legte die Wege an und schuf zahlreiche Spiel­gelegenheiten und Sandkästen, teilweise gar ein „fließendes Spielplatzsystem". Die Mütter sollten ihren Kindern beim Spielen aus dem Küchenfenster zuschauen können.

Die einzelnen Nachbarschaften trennte Orf durch stärker bepflanzte Zonen, parkähnlich gestaltet und mit Sitzecken ausgestattet, teilweise mit kleinen Plastiken und Wasserbecken, zur Förderung der sozialen Kontakte.

Im Jahr 2001 erstellten die Planer und Gartenarchi­tekten der GEWOBA gemeinsam mit dem Planungsamt und Stadtgrün Bremen eine Bestandsaufnahme der Grünflächen in der Vahr. Im Laufe der Jahrzehnte hatte sich eine so üppige Vegetation entwickelt, dass sie im hausnahen Bereich geradezu bedrückend wirkte. Auch wurde die Homogenität der Bepflanzung als zu gleichförmig kritisiert. Viele Bewohner wünschten sich mehr Individualität und mehr Identität. Daraufhin entwickelte die GEWOBA gemeinsam mit den Bewohnern ein neues Wohnumfeldkonzept, das sie in den nächsten drei Jahren umsetzte.

Der Leitgedanke: Der gleichförmige Grünbestand der gesamten Vahr soll durch gezielte Eingriffe und Pfle­ge zu einem Landschaftsgarten mit den klassischen Elementen der Gartengestaltung, wie Achse, Allee, Pont de Vue usw. entwickelt werden. Kunstwerke und Landmarks an markanten Standorten sowie Themen­gärten im Wohnumfeld helfen bei der Orientierung und Gliederung der Quartiere.

In den unmittelbaren Wohnumfeldern hat die GEWOBA gemeinsam mit vielen engagierten Bewohnern Themengärten angelegt: Rosengarten, Bambusgarten, Apothekergarten, Barock- und Irrgarten. Quartiersübergreifend wird das Wegenetz modernisiert und durch Spazierwege ergänzt. Viele Bänke laden zum Verweilen ein.

 

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