Kräuteranzucht ohne Torf und teures Zubehör

Datum: 14.04.2023 14:30 Uhr
Ende: 15.04.2023 16:00 Uhr
Ort: NABU-Gelände
Vahrer Feldweg 185
Dozent: Dorothee Meier

Information

Anzuchterden ohne Torf • gutes Anzuchtklima mit einfachen Mitteln Anmeldung!

(Bremen, den 5.4.23) Schnittlauch, Miere und Rote Taubnessel treiben gerade in schönster Eintracht auf dem Beet und sind alle essbar. Während Wildkräuter ganz von selbst wachsen, müssen andere wie Basilikum, Petersilie und Oregano angezogen werden. Dafür sollte die Anzuchterde selbstverständlich torffrei sein, rät der Naturschutzbund (NABU) Bremen. „Torf hält die Anzuchterde locker und speichert Wasser, doch für dessen Gewinnung müssen Moore trockengelegt, abgebaut und damit zerstört werden“, erklärt Dorothee Meier vom NABU. Dann verschwinden nicht nur Kranich und Moorfrosch, sondern auch wichtige Kohlestoffsenken und Wasserspeicher für die Landschaft. Dabei gebe es guten Ersatz, so die Nutzpflanzenexpertin, vor allem auf Basis von Kompost. Diese Erden seien auch immer häufiger fertig im Handel erhältlich.

Der NABU nutzt sie ebenfalls für seine Kräuter- und Gemüseanzucht. Für einige Kräuter müssen sie mit etwas Sand „abgereichert“ werden, denn insbesondere die Hungerkünstler unter ihnen meiden höhere Düngergehalte. „Kräuter – und Wildpflanzen überhaupt – etablieren sich an Orten, an die sie gut angepasst sind“, so die Botanikerin. So liebt die Knoblauchsrauke feucht-humose, nicht allzu sonnige Stellen, während die Pimpinelle gern trockenere Standorte besiedelt wie trockene Hänge in Mitteldeutschland. Trotzdem benötigt jeder Samenkorn ausreichend Feuchtigkeit und Wärme, um zu keimen. „Feucht-warmes Frühlingswetter ist also ideal. Das versuchen wir bei der Anzucht so gut wie möglich nachzuahmen“, erklärt Dorothee Meier. So könne man eine Saatschale nicht ganz auffüllen und eine Glasscheibe beispielsweise von einem ausgetauschten Fenster oben auflegen, bis die ersten Blättchen zu sehen sind. Ein kleines ausgedientes Aquarium lässt sich kopfüber auf kleine Anzuchttöpfe stülpen. Einmal täglich lüften hilft, Schimmel zu verhindern und sorgt für Luftaustausch. Ausreichend Wärme ist im Haus in der Regel vorhanden. In unbeheizten Wintergärten und Gartengewächshäusern müssen allerdings die Nachttemperaturen im Auge behalten und die Saatschalen über Nacht geschützt werden.

Sind die ersten Blätter zu sehen, ist vor allem Licht nötig. Auch Feuchte und Wärme sollten sich in Maßen halten. „Hinter Glasscheiben im Haus wird es bei strahlendem Sonnenschein dann oft zu heiß und trocken“, berichtet die NABU-Mitarbeiterin. Auch schluckten Glasscheiben mehr Licht, als selbst wahrgenommen werde. Meier rät deshalb, die Jungpflanzen sobald möglich an geschützten Orten im Freien aufzustellen und erst dann an ihren endgültigen Standort auszupflanzen.

Beim NABU findet die nächste Kräuter-Aussaat am Freitag, 14. April und Samstag, 15. April je von 14.30 bis 16 Uhr statt. Nach der Theorie geht es hier unter Anleitung gleich in die Praxis: sowohl für die Anzucht im Gewächshaus als auch die Aussaat im Freien. Es wird um Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gebeten.

 

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