• Klimafreitag beim NABU am 27.10.2023, 14 bis 18 Uhr rund um nachhaltiges Essen und Küche
• Workshops, Ausstellung und Infos von Nahrungsmittel-Anbietern aus Hemelingen
• Repairwerkstatt Holz und Metall für defekte Holzstühle und mehr bis 16 Uhr

(Bremen, den 18.10.23) Sauerkraut erlebte manch Nachhaltigkeitswende in seiner Geschichte. War der gesäuerte Kohl einst wichtig, um den Winter zu überstehen, erlangte er mit der Globalisierung den Ruf des urdeutschen Gerichts, das weltweit Verbreitung fand. Inzwischen rücken saisonales und regionales Essen sowie der Schutz der Umwelt in den Vordergrund. Im Rahmen seines „Klimafreitag“ bietet der NABU in Sebaldsbrück am Freitag, 27. Oktober von 14 bis 18 Uhr zahlreiche Informationen und Workshops rund um nachhaltiges Essen und Trinken. Lagern und Konservieren sowie Kräuter und Gewürze aus dem Gemüsebeet stehen ebenso auf dem Programm wie selbstgenähte Brötchenbeutel und Putzhilfen aus ungenutzten Textilien sowie umweltfreundliche, selbstgemachte Reinigungsmittel für die Küche. Die Repairwerkstatt für Holz und Metall ergänzt das Angebot.

Mit einfachen Mitteln viele Lebensmittel zu bewahren ist zwar nicht mehr überlebenswichtig, dafür rückt die ganz persönliche Öko- und Klimabilanz in den Mittelpunkt. Fast 80 Kilogramm Lebensmittel je Jahr und Person landen im Müll. “Jeder, der Gemüse und Obst selbst anbaut, kennt den Aufwand zur Erzeugung und damit den Wert von Nahrungsmitteln”, berichtet Dorothee Meier von den Anbau-Erfahrungen der zahlreichen Engagierten auf dem Sebaldsbrücker NABU-Gelände. Die Gardening-Expertin des NABU Bremen betreut die Gruppe. Aber auch Übermengen gekaufter Nahrungsmittel verdienen nicht die Entsorgung. Ihre Haltbarkeit lässt sich beispielsweise durch richtiges Lagern auf dem Balkon oder Verarbeitung zu Kräuterpesto oder Brotaufstrich einfach verlängern. Die Samen von Rauke und Kresse, die im Sommer blühten, sprießen im Winter als vitaminreiche Microgreens.

Nicht nur das Plastik vom Kräutertopf schlägt sich mit mehr als dem Doppelten seines Eigengewichts im persönlichen CO2-Fußabdruck nieder, auch die zahlreichen Schwämme, Wischtücher und Verpackungen aus Plastik. “Das Gegenmittel ist einfach”, erklärt Jessica Wildner als Expertin für DIY-Techniken. “Man nehme alte Socken, zerschneide sie in Streifen und flechte daraus einen Tawashi-Schwamm.” Das nötige Nagelbrett steht in ihrem Workshop bereit. Aus Stoffresten oder ungenutzten Geschirrhandtüchern entstehen dekorative Abdeckhauben für Schüsseln. Auch Frottestoffe finden im Nähworkshop unter Anleitung neue Nutzungen. Die erfahrene Kostümmeisterin und ehemalige Berufsschullehrerin Ursula Pfingsten-Müller nimmt dabei auf jedes Nähniveau Rücksicht. Fehlt nur noch das Saubermachen der Küche. Dafür ist aus Natron und Zitronensäure schnell ein Zero-Waste-Reinigungsmittel gemischt.

"Mit unseren Workshops machen wir den Einstieg in Klimaschutz im Alltag total einfach”, so Dorothee Meier. Den Anfang machen “Kräuter und Gewürze vom Acker” ab 14 Uhr, 14.30 Uhr folgt DIY Zero Waste Reinigungsmittel, ab 16 Uhr wird für die plastikfreie Küche genäht oder das Lagern und Konservieren neu gedacht. Ab 17 Uhr wird in Kooperation mit Slow Food Sauerkraut aus den Kohlköpfen vom NABU-Acker hergestellt. Für die Workshops wird um Anmeldung gebeten unter Tel. 0421 48 44 49 70.

Parallel lädt eine kleine Präsentation zum Schmökern ein. Die Verbraucherzentrale steht von 15.30 bis 18 Uhr für Fragen rund um die Haltbarkeit von Lebensmitteln bereit. Anbieter nachhaltiger Lebensmittel aus dem Stadtteil Hemelingen informieren über ihre Angebote. Der Mini-Biomeiler für den Garten zur naturnahen Warmwassererzeugung wird zwischen 16 und 17 Uhr erklärt. Bis 16 Uhr ist die Repairwerkstatt für Holz und Metall geöffnet. Hier gibt es Abhilfe bei gelockerten Stuhlbeinen und -lehnen, dem abgebrochenen Griff am Metall-Küchensieb und mehr.